Das Konzept
Unser Bild vom Kind
Ich bin
ganz Auge, ganz Ohr
ganz Mund
ganz Fuß und Hand
mit Herz
und Verstand
(D. N.)
"Kinder sind anders" (*1)
… als wir
Sie sind Partner im Leben.
In ihnen angelegt ist eine Persönlichkeit mit einem eigenen, individuellen Lebensplan, der sich von dem der Eltern und Erzieher grundsätzlich unterscheidet. Maria Montessori nennt das den "immanenten Bauplan". Deshalb dürfen Kinder nicht auf unsere alleinigen Vorstellungen vom Leben, von Sicherheit und Erfahrungen, von Leistung und Erfolg und damit auch nicht auf unsere persönlichen Grenzen festgelegt werden.
Das Kind bildet sich selbst und möchte Verantwortung für die eigene geistige und körperliche Entwicklung und Gesundheit übernehmen, unabhängig vom Erwachsenen - also erwachsen – werden.
Unser Bild vom Erzieher
Die nicht -direktive
erzieherische Haltung
Erzieher sind Entwicklungsbegleiter und haben die Voraussetzungen zur Selbstbildung zu schaffen.
Dazu gehören:
- eine interessierte beobachtende Haltung den Handlungen des Kindes gegenüber.
- Die Bereitschaft, selbst Lernende zu sein, um Antworten und Lösungen für die Fragen der Kinder bereithalten zu können
- Ein wertschätzender Umgang miteinander, um die notwendige Sicherheit zu geben, die man zur Entfaltung seiner Möglichkeiten benötigt.
- Die Geduld, selbst entdecken zu lassen ohne das Bedürfnis, ständig Fehler korrigieren zu müssen.
Selbstorganisierung von Lernprozessen
Die freie Wahl von Arbeitsmaterial Zeit und Ruhe für den eigenen Lernrhythmus
Der Spruch "Hilf mir, es selbst zu tun" wird M.M. zugeschrieben. Er weist darauf hin, dass Entwicklung und Bildung eine Arbeit ist, die das Kind aus eigenem Bedürfnis heraus leistet und dazu von uns die notwendigen Voraussetzungen geschaffen sein müssen.
Entwicklungsschwerpunkte und Entwicklungstempo sind individuell. Kinder haben ihre persönlichen Interessensschwerpunkte, Phasen besonderer Entwicklungsbereitschaft wie z.B. das Greifen, Plappern Krabbeln und Laufen im Verlauf des ersten Lebensjahres. Montessori nennt das „Sensible Phasen“. Uns ist es wichtig, dass jedes Kind seine Zeit für seine jeweiligen Interessensschwerpunkte hat. Unsere Kinder wählen aus, was sie wann und wie lange tun möchten.
Konzentration
"Polarisation der Aufmerksamkeit" (M.M.)
Die Bereitschaft zur Vertiefung in ein Spiel ist dann am intensivsten. Das Kind entwickelt Konzentration und Ausdauer.
Fehler gibt es nicht!
Wiederholung
Kinder wollen Erlerntes wiederholen, bis sie es vertieft haben, um dann ihr Interesse anderen Dingen zuzuwenden.
Es gibt kein "falsch" oder "richtig"; wesentlich ist die Energie, die das Kind bei der Auseinandersetzung mit seinem Thema einsetzt. Kinder wissen sehr genau, was sie können und geleistet haben!
Vorbereitete Umgebung
Ansprüche an das
Entwicklungsmaterial:
Vielfalt und Begrenzung
Das Spiel des Kindes ist seine Arbeit und der "SCHLÜSSEL ZUR WELT"(*M. M.)
Somit gibt es bei uns kein "Spiel–Zeug", sondern Spiel- und Arbeitsmaterial, mit dem Kinder ihre Sinne schulen und sich die Umwelt erschließen können.
Ästhetik, Materialstruktur und eigenständige Fehlerkontrolle
Es gibt von allen Spielen nur eine begrenzte Menge zugunsten der zur Verfügung stehenden Vielfalt aus allen Lebensbereichen:
- Sinneswahrnehmung,
- Rollenspiel,
- musisch-gestalterische Aktivitäten,
- Forschen und Experimentieren
- sowie das Arbeiten mit dem Montessori - Entwicklungsmaterial.
Deshalb muss bei uns auch schon mal auf ein interessantes Spiel gewartet werden, wird Rücksicht aufeinander gefordert, werden soziale Prozesse ermöglicht.
Das Material ist schön, stabil und vollständig, so dass man Lust bekommt, damit umzugehen.
Jedes Material hat eine für die Kinder erkennbare logische Struktur und ist auf die Entwicklungsstufen der Kinder abgestimmt. Es führt in systematischen Lernschritten von konkret anschaulichen zu komplexeren abstrakten Beschäftigungen.
Viele Materialien haben schwerpunktmäßig eine besondere isolierte Eigenschaft, auf die das Kind seine ganze Konzentration lenken kann.
Fast alle unsere Spiele sind so strukturiert, dass die Kinder selbst überprüfen können, ob sie etwas geschafft haben. Die selbständige Fehlerkontrolle ist somit Erfolgskontrolle und macht die Kinder unabhängiger von den Erwachsenen, selbständiger im Lernen.
Ansprüche an die Umgebung
Das Material ist im Raum nach Themen geordnet, hat seinen durch Piktogramme gekennzeichneten festen Platz, von dem die Kinder es selbständig holen und zurückbringen können. So wirkt eine gut vorbereitete Umgebung als "indirekter Erzieher" mit: Die verlässliche Ordnung der Umgebung gibt den Kindern Sicherheit, die Orte ihrer Interessen auszuwählen und selbständig wiederzufinden.
Sie lernen, ihre Arbeit selbst zu organisieren und entwickeln über die äußeren Strukturen eigene Handlungs- und Denkstrukturen